Start-Ups in Schulen: Ein Besuch auf dem RuhrSummit 2024
In einer Welt, die sich ständig weiterentwickelt, ist die Förderung von Unternehmergeist und Innovationsdenken bereits in jungen Jahren von entscheidender Bedeutung. Schulen spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie Schüler auf die Herausforderungen und Chancen der Zukunft vorbereiten. In Estland gehört das Thema Start-ups bereits zum Lehrplan. Dort lernen die Schüler, Ideen zu entwickeln, zu planen und als Firma umzusetzen. Deutschland hingegen ist von diesem Vorhaben weit entfernt. Es gibt vereinzelt Initiativen, die den richtigen Weg einschlagen, wie die „Initiative Unternehmergeist in Schulen“. Jedoch sind dies nur Tropfen auf den heißen Stein. Laut Statista atmet die Start-up-Szene langsam wieder auf. Im Jahr 2023 gab es 3,9 % mehr Gründungen und im Jahr 2024 auch wieder mehr Investitionen in junge Unternehmen. Jetzt wäre es an der Zeit, die positive Entwicklung in die Schulen zu bringen und den Unternehmergeist auch wirklich zu fördern.
Warum ist es wichtig, Unternehmertum in Schulen zu unterrichten?
1. Förderung von Kreativität und Innovationsdenken:
•Der Prozess der Ideenfindung stärkt die Kreativität und das Innovationsdenken der Schüler. Sie lernen, Probleme zu erkennen und Lösungen zu entwickeln, was eine wertvolle Lebenskompetenz darstellt.
2. Praktische Erfahrung:
•Durch die Arbeit an realen Projekten sammeln Schüler praktische Erfahrungen, die ihnen helfen, das im Unterricht Gelernte auf das echte Leben anzuwenden. Dies stärkt nicht nur ihr Selbstvertrauen, sondern motiviert sie auch, da sie ihre eigenen Interessen verfolgen und Ideen umsetzen können.
3. Teamarbeit und Problemlösung:
•Unternehmertum erfordert Zusammenarbeit und Problemlösung im Team. Schüler lernen, effektiv zu kommunizieren und gemeinsam Ziele zu erreichen.
4. Förderung individueller Stärken:
•Lehrer können die individuellen Stärken und Interessen der Schüler besser erkennen und fördern, was zu einem relevanteren und ansprechenderen Unterricht führt.
Vorteile für Lehrer:
1. Innovative Lehrmethoden:
•Lehrer können praxisorientierte Projekte in den Unterricht integrieren, was den Unterricht interessanter und relevanter für die Schüler macht.
2. Professionelle Entwicklung:
•Lehrer erweitern ihre eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse im Bereich Unternehmertum und Innovation.
3. Schülerzentrierter Unterricht:
•Lehrer können individuell mit den Schülern an deren Problemen arbeiten, was zu einer stärkeren Bindung und besseren Lernergebnissen führt.
Welche Initiativen setzen wir um?
Für uns ist es wichtig, den Start-up-Gedanken in den Alltag zu implementieren. Nach unserer Start-up-Woche im vergangenen Schuljahr, deren Gewinner nach Berlin fahren durften, haben wir in diesem Jahr einen Start-up-Club eingeführt, der das Ziel verfolgt, die besten Ideen mit einer Investition zu fördern. Dazu versuchen wir, Firmen und Redner zu gewinnen, die Input zu Gründungsthemen geben können. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist der Ausflug zum RuhrSummit, zu dem sich unsere Schüler anmelden können. In diesem Jahr konnten wir mit über 80 Schülern in die Jahrhunderthalle nach Bochum fahren und viele innovative Start-ups treffen. Spannend zu sehen waren die Vielzahl an VR-Anwendungen, die auf dem Kongress vertreten waren. Ebenso war der Health-Bereich groß vertreten. Leider gab es wenige Firmen aus dem Bildungsbereich, was aber nicht ungewöhnlich ist für Start-up-Kongresse. Im Bildungsbereich zu gründen ist immer eine große Herausforderung, denn dort ist Geld erfahrungsgemäß rar gesät. Davon abgesehen war der Besuch für unsere Schüler eine interessante Erfahrung. Man konnte wieder viel ausprobieren, mitmachen und mit vielen Gründern, Investoren und Förderern sprechen. Dazu gab es eine Vielzahl an Masterclasses zu unterschiedlichen Themen. Und natürlich ein weiterer wichtiger Punkt: Tolle Verpflegung.